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Tunnel an der N48

Vier Tunnel an drei Wochenenden

Die niederländische N 48, die die Provinzen Overijssel und Drenthe miteinander verbindet, ist eine stark befahrene Bundesstraße. Insbesondere der Abschnitt zwischen Hoogeveen und Ommen gilt als eine sehr gefährliche und unfallträchtige Verbindung, denn hier ereignen sich seit Jahren in regelmäßigen Abständen sehr schwere Unfälle. Häufige Unfallursache stellen landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge dar, die versuchen, die Schnellstraße zu queren.

Aus diesem Grund arbeitet die zuständige niederländischen Straßenbaubehörde „Rijkswaterstaat“ – im Auftrag des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt seit den 90er Jahren daran, die N 48 für alle Verkehrsteilnehmer sicherer zu machen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist es, die Übergänge über die Bundesstraße zu entschärfen und wo möglich zu beseitigen. In diesem Zuge planten die Verantwortlichen unter der N 48 vier neue Landbau Tunnel, die eine sichere Querung der Schnellstraße ermöglichen und so die Strecke für alle Verkehrsteilnehmer sicherer machen soll.

Die Realisierung der vier Tunnel erfolgte über die niederländische Firma Salverda aus Zwolle. Herr Wilmer Aalbers von der Firma Salverda schildert die Besonderheit der Maßnahme: „Mit der höchsten Punktzahl für ökonomisch vorteilhafte Ausführung haben wir das Projekt in Auftrag bekommen“, führt Aalbers aus. „Unsere Arbeitsgemeinschaft sorgte für die geringste Verkehrsbehinderung in Kombination mit dem preiswertesten Angebot.“ Aalbers bezieht sich hiermit vor allem auf die Bauzeit, die mit nur drei Wochenenden extrem kurz angesetzt war. In dieser Zeitspanne wurden alle vier Tunnel eingebaut. Aalbers: „Am ersten Wochenende wurden sogar zeitgleich zwei Tunnel eingebaut. Die komplette Sperrung der N 48 dauerte lediglich von Freitagabend 19 Uhr bis Montagmorgen 6 Uhr, so hielten sich die Verkehrsbehinderungen in einem überschaubaren Maß.“

Höchste Punktzahl für ökonomisch vorteilhafte Ausführung

Möglich wurde das in dieser kurzen Zeit nur, weil sich die Planer für den Tunnelbau für eine Lösung mit Betonfertigteilen entschieden haben. Die Tunnelblöcke unter der Straße sind zwischen 16 und 42 m lang und wurden innerhalb der Wochendsperrpause vom Kleihues Montageteam versetzt, vermörtelt und mittels Litzenspannsystem komplett verspannt. Dabei wählte man die Vorspannung so, dass die Fertigteile in jedem Lastzustand voll überdrückt sind. Mit einer lichten Öffnung von 400 cm Breite und 450 cm Höhe waren die Einzelteile für einen Transport zu groß. Aus diesem Grunde wählte man eine Trog/Haube Variante. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Tunnel trotz des hohen Grundwasserstandes dauerhaft dicht sind und auch langfristig trocken bleiben.

Betonfertigteile: Perfekte Montage in nur 72 Stunden

Dank der reibungslosen Montage der Fertigteile konnte ab Sonntag vormittag die Baugrube wieder verfüllt und anschließend die Straßendecke wieder aufgebracht werden. Nach 72 Stunden war von der Baustelle nichts mehr zu sehen und die Straße konnte wieder für den Verkehr freigegeben werden. Im Nachgang wurden die außerhalb der Straße liegenden Ein- und Ausfahrbereiche in örtlicher Bauweise erstellt. Aalbers bemerkt abschließend: „Vor Ausführung des Projektes wurde mit allen Beteiligten eine detaillierte Planung aufgestellt. Dabei wurden alle Schritte aufeinander abgestimmt, um den straffen Zeitplan einzuhalten. So ist es gelungen alle vier Tunnel an diesen drei Wochenenden zu realisieren.“